Picture-e´s Kochrezepte
heute: Fokus-Stacking
Fokus Stacking, auch Focus Fusion oder Deep Focus Fusion (DFF) genannt, ist eine Technik zur Erweiterung der Schärfentiefe, bei der mehrere deckungsgleiche Aufnahmen in unterschiedlichen Schärfeebenen gemacht und mittels spezieller Software am Rechner zu einer Aufnahme mit hohem Schärfebereich zusammengefügt werden.
Was wird benötigt?
1. Stativ (mit Getriebeneiger eine gute Wahl)
2. Kamera wenn möglich mit Live View
3. Objektiv: keine Einschränkung. Bei Makroaufnahmen ist das Makroobjektiv die beste Wahl.
4. Ein Retrodadapter für größere Maßstäbe als 1:1
5. 3 Wege-Makro-Schlitten, (manuell oder elektrisch)
6. Fernauslöser (hier ist ein Funkauslöser keine schlechte Wahl)
7. Blitzgerät/e, Ringblitz, je nach Beleuchtung (evtl. Yongnuo-Steuerung)
8. ggfs. bei Indooraufnahmen, ein Lichtzelt
9. Stackingprogramm (hier gibt es eine große Auswahl, von kostenfrei bis höherpreisig) Ich benutze das Programm Helicon Focus Pro und bin damit „zu Hause“.
Weitere Programme: Comine ZP auch mit deutscher Anleitung (kostenfrei). Im Internet findet man auch noch etliche weitere Programme.
10. Das Wichtigste was man benötigt, ist: Geduld und Ruhe. Während der Aufnahmeserie keinerlei Erschütterungen oder Bewegungen. Das gewählte Motiv muss während der gesamten Aufnahme absolut ruhig liegen/stehen. Bei lebenden Objekten wird die Sache ganz besonders problematisch. Bewegt sich irgendetwas am Objekt, dann ist die Aufnahme für den Papierkorb. Sicherlich eines der schwierigsten Aufnahmebedingungen. Daher der oben geschriebene Hinweis: Ruhe, Geduld und gute Nerven.
Los geht es!
Wichtig ist hier die Blendenwahl. Es ist ein falsches Denken, die größte Blende zu wählen, nur weil man meint, hier bereits eine große Tiefenschärfe zu erzielen. Man vergißt zu schnell die Beugungsunschärfe. Also ! Blende 8-11 (nicht größer) ist die richtige Wahl. Alle Objektive werden von den Herstellern auf eine bestimmte Blende hin optimiert.
Jetzt erstellen wir das erste Fokus-Stackingbild.
1. Stelle den AF ab und den Bildstabilisator !
2. Habe genug Stellweg nach vorne auf dem Makroschlitten.
2. Stelle auf die kürzeste Entfernung scharf
3. Mache das erste Bild.
4. Drehe nur den Makroschlitten für jede folgenden Aufnahme einige „wenige“ Schritte/mm nach vorne, und löse aus bis zum hintersten Punkt der scharf eingestellt sein soll. Der Dreh nach vorne ist abhängig von dem gewählten Motiv und dem benutzten Objektiv. 1-2 mm sind gute Anfangswerte. Hier muss man ausprobieren. Im Live View kann man schon einiges sehen. Jedes Bild mehr ist besser als eines zu wenig. (Meine heutige Erfahrung) Die Schärfe sollte immer etwas überlappen. Bei Makroaufnahmen benötigt man ggfs. mehr Bilder als bei Landschaftsaufnahmen.
5. Die Serie ist im Kasten, jetzt folgt die Bearbeitung in dem favorisierten Programm das alle Bilder zusammenfügt.
Mein Programm und mit dem bin ich bestens zufrieden, weil es alle Ansprüche erfüllt, ist leider nicht kostengünstig. Ich habe 149,00 € bezahlt. Ich habe es aber auch schon einige 10er günstiger gesehen
Combine ZP wird von einigen Freunden auch hoch gelobt. Vorteil: Es kostet nichts. Nachteilig ist, das es nicht in vollem Umfang der deutschen Sprache folgt.
Wenn ich heute meine Bilder betrachte, dann würde ich heute noch einige Bilder pro Serie mehr machen um auch noch das Letzte aus ihnen herauszuholen.
So, dann wünsche ich allen, die auf den Geschmack gekommen sind, eine gelungene „Mahlzeit“. Auf geht´s stacken wir mal.
Meine Erfahrungen habe ich selbst gemacht, auch anhand diverser Anleitungen in der einschlägigen Literatur und diversen Hilfestellungen von Freunden, die sich auch versucht haben und heute begeisterte „Stacker“ sind.
picture-e
Mai 2014
